Schreiberstübchen

  • 'n Abend werte Instinkt Community, da ich in meiner Freizeit gern lese und selbst oft schreibe, da ich ja, nebenbei angemerkt, nichts besseres mit meiner Freizeit anzufangen habe, jaja Schüler müsste man sein, möchte ich mit diesem Beitrag dazu anregen dass Spieler die sich vielleicht gern Geschichten ausdenken oder selbst schreiben hier zusammenfinden und ihre Geschichten, ob jetzt Kurzgeschichte oder halber Roman spielt keine Rolle, zum gegenseitigen Lesen einfach mal hier runterposten. Wenn jemand Ideen für gute Geschichten hat kann er sie gerne auch reinschreiben, damit zB ich oder andere Anregungen haben worüber man noch schreiben könnte. Kritik an existierenden Geschichten ist natürlich auch gern gesehen, denn niemand ist perfekt, vor allem nicht beim Geschichtenschreiben. Das wars soweit mit der Beschreibung, na dann frohes Schaffen. ^^

  • Damit es nicht ganz so leer aussieht hier gleich mal eine meiner eigenen Kurzgeschichten die im Rahmen des Deutschunterrichtes entstanden ist (Thema war vorgegebene deswegen eventuell eher romantische veranlagt, passt total zu mir ich weiß ;)) Viel Spaß beim Lesen.



    Wie in Zeitlupe schritt sie in ihrem Brautkleid auf ihn zu. Colins Herz raste. Sie war die Liebe seines Lebens. Und gleich seine Schwägerin. Dann wachte er auf. Er war spät dran. Er stand auf, ging ins Bad, machte sich fertig und zog sich an. Kurze zeit später saß er im Auto auf dem Weg zur Hochzeit. Wo sein Albtraum wahr werden sollte. Als er angekommen und an seinen Platz gegangen war fing er an die restliche Zeit in Gedanken zu verbringen. Er dachte daran wie er ihr erst vor kurzem seine Gefühle offenbarte, wie sie ihn abwies als er versuchte sie zu küssen, ab er auch an ihren traurigen Blick als sie ging und ihn verletzt im Garten seines Hauses stehen ließ. Seit diesem Abend war er nicht ein einziges mal dort gewesen. Die einsetzende Orgelmusik riss ihn aus Gedanken. Die Türen öffneten sich und sein Albtraum begann erneut. Nur war er diesmal real. Als sie an ihm vorbei lief war sie ihm das letzte mal einen traurigen Blick zu. Wie nun die Zeremonie voranschritt und der Priester fragte ob irgendjemand der im Raum anwesenden etwas gegen die Bindung einzuwenden hätte blieb der ganze Saal ruhig. Und dann stand Colin auf. Alle starrten ihn an, aus Richtung der Brautverwandschaft waren entsetzte Schreie zu hören. Er sah ihr direkt in die Augen und versuchte die Emotionen zu deuten. Da waren Schrecken, Erstaunen, Angst, Wut aber auch etwas Neugier. Auf einmal zerschnitt die Stimme des Pfarrers die Stille. „Was hat der Trauzeuge des Bräutigams denn vorzubringen?“, fragte er etwas erstaunt und ein wenig verunsichert. Noch nie hatte jemand in seiner Anwesenheit einen Einwand vorbringen wollen. Colin begann mit zittriger Stimme: „Herr Pfarrer, noch nie habe ich gesündigt, nie jemandem etwas genommen das sein war und nie jemandem etwas missgönnt, selbst wenn ich es selbst lieber gehabt hätte als alles andere.“ Während er sprach fing die Braut bereits an zu weinen. Sein Bruder starrte ihn weiterhin genauso erstaunt an wie der Rest des Saals. Etwas sicherer fuhr Colin fort. „Doch, Herr Pfarrer, womit ich nicht unsündig davonkäme wäre die heutige Trauung stumm mitzuverfolgen. Um mich zu erklären, ich möchte nicht dass mein Bruder unglücklich ist, im Gegenteil, ich wünsche ihm alles erdenklich Glück der Welt, jedoch kann ich es nicht wortlos passieren lassen dass er die Hand der Frau nimmt die ich liebe.“ Mittlerweile hatten sich die meisten anwesenden von ihrem anfänglichen Schrecken erholt. Die ersten Gäste begannen aufgeregt miteinander zu reden, einige waren aufgestanden. „Ich möchte die Gäste bitten sich zu beruhigen.“, sagte der Pfarrer mit lauter Stimme. „Was hat denn das Brautpaar zu dieser unerwarteten Aussage zu sagen?“, fuhr er fort. Kurz herrschte Stille. Dann sah die Braut Colins Bruder an und flüsterte: „Ich kann das nicht. Es tut mir leid.“ Direkt darauf verließ sie in Tränen aufgelöst den Saal, gefolgt von ihren Eltern und ihrer Trauzeugin und besten Freundin. Colins Bruder sagte mit etwas zittriger aber bestimmter Stimme: „Diese Angelegenheit wird abseits der Festlichkeiten geklärt. Ich entschuldige mich für die Unannehmlichkeiten und erkläre die Hochzeit hiermit für aufgelöst.“ Er machte wenige, schnelle Schritte zu Colin und sagte kaum hörbar: „Du hast Glück dass wir in einem Haus Gottes sind, denn sonst würde ich meine Manieren vergessen.“ Colin sah ihn nur traurig an und flüsterte: „Es tut mir leid.“ Abends darauf saß Colin das erste mal seit langem wieder im Garten seines Hauses. Dort wo alles angefangen hat. Auch als es begann zu regnen blieb er regungslos sitzen und starrte nur in den teils Wolkenverhangenen Himmel. Er beachtete das Geräusch des an seinem Haus vorbeifahrenden Autos nicht da er dachte es würde einfach weiterfahren wie alle anderen. Doch als er hörte wie eine Autotür zufiel wurde er hellhörig. Er bewegte sich immer noch nicht aber er konzentrierte sich etwas mehr auf die Umgebungsgeräusche. Nachdem es mehrmals zaghaft an der Tür klopfte und jemand seinen Namen rief wusste er dass sie es war. Allerdings blieb er weiterhin regungslos im Regen sitzen. Dann hörte er wie sie das Gartentor öffnete. Als sie ihn da sitzen sah, komplett durchnässt und frierend entwich ihr ein erstickter Aufschrei. „Colin!“, platzte es aus ihr heraus. „Was machst du hier draußen? Komm rein, du wirst schrecklich krank.“ Nachdem sie eine Weile auf ihn einredete ließ er sich dazu überzeugen mit ihr hineinzugehen. Er ging duschen während sie auf der Wohnzimmercouch wartete. Er fühlte sich weitaus besser nachdem er wieder trockene Kleidung trug und im warmen saß. Aber ihre Anwesenheit konnte nicht viele gute Gründe haben. Kurz herrschte Ruhe im Zimmer. Dann begann sie. „Colin, ich habe wirklich lange darüber nachgedacht was du mir erzählt hast. Und seitdem du mir deine Gefühle offenbart hast habe ich auch deinen Bruder nicht mehr mit den selben Augen gesehen. Ich war immer am überlegen ob es richtig sei ihn zu heiraten. Aber ich konnte ihm das nicht antun, ihn so kurz vor der Hochzeit zu verlassen. Doch dann hast du etwas gesagt. Nun war er es der mich verließ. Ich kann dir nicht sagen wie leid es mir tut dass ich dich in diese Situation gebracht habe.“ „Bitte, bleib heute Nacht hier.“, platzte er heraus. „Ich weiß nicht ob ich es überstehe noch eine Nacht wachzuliegen in der ich nur an dich denke. Ich habe seit Wochen kaum geschlafen weil ich andauernd über dich nachdenken musste. Darüber ob zwischen uns vielleicht eines Tages etwas entsteht. Bitte. Ich brauche dich heute Nacht bei mir. Ich liebe dich Rachel.“ Sie sagte kurze Zeit nichts und schien das gehörte zu verarbeiten. Dann gab sie ihm vorsichtig einen Kuss auf die Stirn. „Nun gut. Ich gehe jetzt duschen und dann ins Bett, komm hoch wenn du fertig bist.“, sagte sie.

  • Schöne Geschichte, Du hast wirklich Potenzial. :)
    Ich hau dann auch mal was raus, zwar keine Geschichte, sondern eher eine Art Gedicht, was ich vor zwei Jahren in der Schule geschrieben habe, Thema also nicht mehr so stark aktuell, wie "damals" (Reime waren vorgegeben).


    Was ist das für ein Bestand,
    in diesem abgewrackten Land?
    Das Dumme wächst,
    die Lage ist wie verhext.
    Zu einer gewissen Nacht,
    wurde halb Deutschland in Trubel gebracht.
    Die Frauen haben gezittert,
    Die Männer waren erschüttert.
    Jedoch dürfen wir aus Angst das Land nicht verderben,
    sonst wird die Vernunft in unserem Wahn sterben.
    Nun wird zu Demos hingegangen,
    mit einem altertümlichen Verlangen.
    Doch seid bitte etwas lieb,
    denn ich bin erschüttert, was man hier und da auf Facebook schrieb.
    Ihr wollt die Grenzen schließen,
    damit das Geld kann wieder fließen.
    Egal, die Zeit, der Streit, der Rudel wird hoffentlich bald vergehen,
    denn ich habe langsam echt genug gesehen!

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  • Ich schreibe selber auch an einigen Storys herum,
    Problem ist, wie umgeht man eine Schreibblockade die schon X Monate anhält?
    Ich komme bei keiner mehr so richtig voran...
    Das Paradoxe daran ist,
    das immer mehr neue Story Ideen hinzukommen die ich erstmal im sehr groben Umriss runtertippe oder sogar von Hand schreibe.
    Aber dann beginnt wieder jedoch die gleiche Flaute.
    Mein bisher vorgeschrittendes Projekt ist bei Seite 250 stehengeblieben.
    Das Schwierige ist auch das man wenn man eine lange Zeit nicht mehr an einer bestimmten Story geschrieben hat,
    das man nur schwer den Faden wiederfindet.
    Hat da jemand ähnliche Erfahrungen aber es irgendwie aus der Kreativflaute heraus geschafft?

  • Ja, tatsächlich habe ich selbst auch seit einiger Zeit Probleme damit, zumindest bei einer meiner Geschichten, die richtigen Formulierungen zu finden, trotz vorhandener Ideen. Ich denke das Problem dabei ist dass man sich bei größeren Projekten irgendwann quasi zwingt an einigen Stellen weiterzumachen, wenn man zB spät abends schreibt und sich denkt "Das Kapitel noch zu Ende dann erst ins Bett.", gerade dann kommt man auf keine sinnvollen Sätze mehr. Zu deiner Aussage dass die ganze Sache noch erschwert wird je länger man Pausen einlegt würde ich sagen liegt daran dass man ja fast täglich durch Umgebungseinfluss einige Formulierungen und Wortwahlen in der eigenen Aussprache ändert wodurch die Abschnitte um eine größere Pause herum sich sehr stark in der Schreibart unterscheiden können. Ich merke das selbst bei besagter Geschichte, die sich mittlerweile auf 19 Seiten (kleine Handschrift :p) beläuft, da sich dort teilweise mitten im Kapitel die Artikulation ändert weil ich mittendrin 1-2 Wochen Pause gemacht habe. Ich denke der beste Lösungsweg um an deinem großen Projekt weiterzukommen wäre einfach mal auf einem weißen Blatt alle Ideen die dir zum weiteren Verlauf kommen irgendwo drauf zu schreiben und dann die reihenfolge/Zusammenhänge mit Pfeilen zu zeichnen. Sieht zwar chaotisch aus aber hilft dem Gehirn beim Ordnen da nicht mehr alles gleichzeitig in deinem organischen Arbeitsspeicher bleiben muss. Wenn du grade keine Lust auf besagtes großes Projekt hast fang einfach eine neue Geschichte an, nur eine einzige, ganz kurz, 1-2 Seiten, über irgendwas was dir grad durch den Kopf schießt, schreib die ersten Sätze auf die du grad denkst, schreib über Dinge die dich vllt momentan beschäftigen, vllt mit Ähnlichkeiten zu einem Tagebucheintrag. Am besten handschriftlich. So sortiert dein Gehirn potenziell verwirrende Themen und Formulierungen aus. Is wie beim PC. Nimmst du Last vom Prozessor und pumpst weniger Daten durch den Arbeitsspeicher läuft er effizienter. Hoffe ich konnte dir helfen.

  • So ähnlich mache ich das bereits. Oft Skizzierer ich mir Objekte oder gestallte mir etwas auf dem PC um einige Ideen dazu jeweiligen Stories zu visualisieren.
    Handschriftlich schreibe ich oft Ideen auf die schnelle so merk ich mir das am ehesten.
    Ich habe zum Beispiel zwei Notizbücher in meiner Tasche um mir entweder eine Idee zu visualisieren oder nieder zu schreiben.
    Aber so eine art Tages Protokoll um Alltagsgedanken loszuwerden...die Idee ist gar nicht so schlecht, werde ich mal versuchen ^^